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Gerold Weber
Solartechnik GmbH
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Absenkung der Solarstrom-Einspeisevergütung?

Aus irgend einem unerfindlichen Grund wird immer wieder behauptet, dass die Absenkung der Einspeisevergütungen ein notwendiger Anreiz für Kostensenkungen bei der Produktion von Solaranlagen oder Solarstrom sei. Das ist ein ärgerlicher Gedankenfehler, welcher aus der Verwechslung von Kosten und Preisen herrührt.

Das soll hier in zwei Schritten erläutert werden:

Schritt 1)

Auch ohne Absenkung der Einspeisevergütung werden die Kosten gesenkt. JEDER Unternehmer ist IMMER an Kostensenkungen interessiert, denn sein Unternehmensgewinn steigt, wenn er die Herstellungskosten vermindert.

Gewinn = Verkaufspreis – Kosten

So gilt es als erste Pflicht jedes Managers, die Kosten seines Betriebes bzw. seiner Abteilung zu senken und damit die Gewinne zu optimieren. Selbst Firmen in guten Gewinnpositionen entlassen deshalb (bedauerlicher Weise!) sogar Personal, um Kosten zu sparen, ersetzen teure Grundstoffe durch preiswertere Grundstoffe, prämieren Vereinfachungen bei der Montage, schließen Abteilungen, die nicht genügend Gewinn erwirtschaften usw. usw.
Also: Auch ohne Absenkung der Einspeisevergütung werden bereits die Kosten gesenkt, so weit es irgend geht. Kein Solarmodulhersteller wartet etwa damit, bis die Einspeisevergütung gesenkt wird!

Schritt 2)

Wenn nach einer Senkung der Einspeisevergütung keine entsprechende Preissenkung bei den Solaranlagen erfolgt, werden weniger Anlagen gekauft. Die Hersteller bleiben auf den bereits gefertigten Solarmodulen sitzen. Ihre Einnahmen sinken und damit droht ihnen Zahlungsunfähigkeit. Sie sehen sich also – damit sie wieder Einnahmen erzielen – schließlich dazu gezwungen, mit den Verkaufspreisen so weit herunter zu gehen, wie die Einspeisevergütung gesunken ist.

Zwischenergebnis: Die Verkaufspreise folgen der Einspeisevergütung nahezu auf dem Fuße; sie sinken. Es sind aber nicht die Kosten, die wegen der verminderten Einspeisevergütung sinken, sondern es sind die Verkaufspreise!!!

Wir erinnern uns daran, dass die Kosten ja bereits unabhängig von der Einspeisevergütung gesenkt wurden, vorher, laufend und immer wieder von neuem. Stärker lassen sie sich aus technischen Gründen nicht senken (es sei denn, man nimmt Einbußen an der Qualität hin). Was geschieht nun?

Gewinn = Verkaufspreis – Kosten

Antwort: Die Gewinne sinken.

Und was geschieht weiter? Wir haben es oft genug in den Nachrichten gehört: Unternehmer und Kapitalgeber verlieren das Interesse an Produktionszweigen, die keine oder nur geringe Gewinne erwirtschaften. Die Abteilung wird geschlossen, das Personal wird entlassen, der Maschinenpark wird verschrottet. Das geschieht global mit tausenden von Firmen, nicht nur mit Solarfirmen. Es geschieht selbst dann, wenn die Firmen noch nicht einmal in die Verlustzone abgerutscht sind und noch schwarze Zahlen schreiben. Kapitalgeber entscheiden emotionslos. Sie ziehen ihr Kapital dort ab, wo die Gewinne nur klein sind und investieren es dort, wo große Gewinne winken – nach einer weiteren Vergütungsabsenkung mit Sicherheit nicht bei der Solarenergie!

Dazu nur eine Zwischenbemerkung: Wir brauchen mehr Modulfabriken, Wechselrichterfabriken usw., denn noch reicht die in Deutschland getätigte Neuinstallation eines ganzen Jahres (knapp 3000 Megawatt) gerade erst dazu aus, einen drittel AKW-Block im Stromertrag zu ersetzen.

Bleibt also die Frage an den SFV, wozu dann überhaupt die Einspeisevergütung gesenkt werden soll.

Dazu unsere Antwort: Die Absenkung der Einspeisevergütung verlangsamt, wie wir sehen, die Errichtung neuer Solarfabriken und von Solaranlagen. Wir können keinen Grund sehen, warum eine solche Verlangsamung derzeit sinnvoll sein sollte. Solange noch Kohle, Erdgas, Erdöl und Atomenergie ersetzt werden müssen, wenden wir uns gegen jede Absenkung der Einspeisevergütung. Den Einwand aus der Neiddiskussion, dass dann die Solaranlagenhersteller und -betreiber höhere oder gar überhöhte Gewinne erzielen werden, sehen wir angesichts der Gewinne [1], die in der Stromwirtschaft an anderer Stelle erzielt werden und angesichts der Gefahren, die der Klimawandel und die spaltbaren Abfälle für die Bevölkerung bedeuten, als absolut drittrangig an. Wir haben nichts dagegen, dass Menschen mit guter Arbeit für eine gute Sache gute Gewinne erwirtschaften.

Die überwiegende Mehrzahl der Bevölkerung denkt hier ähnlich wie wir. Das beweist die Forsa-Umfrage unter Punkt 4 dieser Rundmail.

Der SFV wirbt deshalb für die Rückkehr zur bisherigen PV-Vergütungsdegression, wie sie sich bis 2008 bewährt hat. Einmal jährlich zum Jahreswechsel eine Absenkung der Einspeisevergütungen um 5 Prozent. Mehr nicht!!! Es muss wieder Vertrauen in die Stetigkeit der staatlichen Förderung aufgebaut werden.

Auf unserer Startseite www.sfv.de finden Sie deshalb einen Link zu einer Bundestagspetition, in der wir diese Forderung stellen. Mehr als 5000 Personen haben bereits online unterzeichnet. Bitte unterzeichnen auch Sie diese Petition.